Ein weiterer Star in Deutschland ist Herbert Grönemeyer (ebenfalls mit Film-Erfahrung, u.a. mit "Das Boot"), der es sogar schon zu höheren Pop-Weihen geschafft hat und als erster deutscher Musiker in der Reihe MTV-unplugged ein Konzert geben durfte. Seine Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet, dem einstigen schwerindustriellen Herzen der Republik, drückte er erstmals mit der "Currywurst" aus, das er auch im typischen Ruhrgebietsakzent sang. Seine Hymne "Bochum", vom gleichnamigen Album, auf eine typische Stadt dieser Region bedeutete später dann gleichzeitig seinen Durchbruch.
Herbert Grönemeyer: Bochum [3:46]
Herbert Grönemeyer: Männer [3:51]
Südlich des Ruhrgebiets befindet sich Düsseldorf. Da haust Deutschlands populärste Punk-Gruppe. Eines ihrer bekanntesten Stücke ist "Alex", das sie für eine Musical-Adaption von "Clockwork Orange" geschrieben hatten. Wie in vielen ihrer Stücke geht es dort ziemlich hart zur Sache. Hier zwei Lieder die frei von Sex und Gewalt, dennoch recht böse sind.
Die Toten Hosen: Wünsch dir was [4:15]
Die Toten Hosen: All die danzen Jahre [3:20]
Düsseldorf ist zwar die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, doch die größte Stadt in diesem Land ist Köln. Die Kölner zeichnen sich aus durch ihren typischen Humor, Selbstbewußtsein und ihrer tiefen Verbundenheit mit ihrer Stadt. Letztere drückt sich auch in dem Kölner Dialekt aus, der für Außenstehende nur sehr schwer verständlich ist. Das zentrale Ereignis in Köln ist natürlich der Karneval. Die Bläck Föös (Nackte Füße) sind zwar als Karnevalsmusiker groß geworden, haben aber inzwischen eine sehr viel größere Pallette. So brachten sie zum Beispiel eine a capella Version von Grönemeyers "Männer" heraus, die fast genauso bekannt wurde wie das Original. Doch vor allem kann man sie als eine der wenigen Gruppen nennen, die in sehr positivem Sinne lebendige Volksmusik machen.
Bläck Föös: Mir klääve am lääve [3:02]
In "Schötzefess" nehmen sie liebevoll die Tradition der Schützenfeste auf den Arm, in "Familijedach" sind es die großen Familienfeiern mit ihren skurrilen Randerscheinungen.
Bläck Föös: Schötzefess [4:15]
Bläck Föös: Familijedach [4:14]
Doch der Kölner neigt auch zur Sentimentalität, wie im letzten Lied gezeigt wird, womit dann doch noch ein Trinklied in diese Sammlung kommt.
Bläck Föös: Drink doch eine met [3:00]
Eine nicht minder bekannte Gruppe aus Köln ist Bap (Vater, Papa), mit ihrem Frontmann Wolfgang Niedecken. Sie sind mit den Bläck Föös befreundet, es gibt auch gemeinsame Projekte, doch Bap ist rockiger und intellektueller, mit oftmals schwereren Texten.
BAP: Verdamp lang her [5:48]
Zu dem Lied "Kristallnaach" ist zu sagen, daß es schon älter ist. Lange bevor die Häuser von Ausländern und Asylanten in Solingen und Mölln angezündet wurden, wird vor deutscher Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz gewarnt.
BAP: Kristallnaach [4:59]
Doch Bap wäre keine Kölner Gruppe, wenn sie nicht auch über ausreichend Humor verfügen würde:
BAP: Waschsalon [2:26]
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Tief im Westen
Wo die Sonne verstaubt
Ist es besser
Viel besser, als man glaubt
Tief im Westen
Du bist keine Schönheit
Von Arbeit ganz grau
Du liebst dich ohne Schminke
Bist 'ne ehrliche Haut
Leider total verbaut
Aber gerade das macht dich aus
Du hast 'n Pulsschlag aus Stahl
Man hört ihn laut in der Nacht
Du bist einfach zu bescheiden
Dein Grubengold hat uns wieder hochgeholt
Du Blume im Revier
Bochum
Ich komm aus dir
Bochum
Ich häng' an dir
Glück auf!
Bochum
Du bist keine Weltstadt
Auf deiner Königsallee
Finden keine Modenschaun statt
Hier, wo das Herz noch zählt
Nicht das große Geld
Wer wohnt schon in Düsseldorf
Du bist das Himmelbett für Tauben
Und Ständig auf Koks
Hast im Schrebergarten deine Laube
Machst mit 'nem Doppelpaß
Jeden Gegner naß
Du und dein Vfl
Männer nehmen in den arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich
Männer kaufen Frauen
Männer stehen ständig unter Strom
Männer baggern wie blöde
Männer lügen am Telefon
Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit
Männer haben 's schwer, nehmen 's leicht
Außen hart und innen ganz weich
Werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann
Männer haben Muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'nen Herzinfarkt
Männer sind einsame Streiter
Müssen durch jede Wand, müssen immer weiter
Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz genau
Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft
Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft
Wünsch' dir was!
Ich glaube, daß die Welt sich noch mal ändern wird
und dann Gut über Böse siegt
Daß irgend jemand uns auf unseren Wegen lenkt
Und uns das Schicksal in die Hände nimmt
Ja, ich glaube an die Ewigkeit
Und daß jeder jedem mal vergibt
Alle werden wieder voreinander gleich
Und jeder kriegt, was er verdient
Ich glaube, daß die Menschheit mal in Frieden lebt
Und es dann wahre Freundschaft gibt
Und der Planet der Liebe wird die Erde sein
Und die Sonne wird sich um uns drehen
Das wird die Zeit
In der das Wünschen wieder hilft
Es wird einmal zu schön um wahr zu sein
Habt ein letztes Mal Vertrauen
Das Hier und Heute ist dann längst vorbei
Wie ein alter böser Traum
Es wird ein großer Sieg für die Gerechtigkeit
Für Anstand und Moral
Es wird die Wiederauferstehung vom Heiligen Geist
Und die vom Weihnachtsmann
Es kommt die Zeit
In der das Wünschen wieder hilft
Wünsch dir was!
Du hast mich noch nicht erkannt, obwohl ich vor dir steh'
Ich möchte mit dir reden, doch irgendwie kann ich es nicht
Ich hab' dich lang' nicht mehr gesehen
Guck jetzt in dein Gesicht
Ich suche einen alten Freund
Doch ich entdeck' ihn nicht
Versuch dich zu erinnern!
Wir haben so viel erlebt
Es ist als wäre das alles nie geschehen
Nichts ist mehr geblieben
Alles ausgelöscht
All die ganzen Jahren
Ob 's dir wohl auch so geht
Daß du mich nicht mehr verstehst
Wo ist der Funke, der uns verbunden hat
Es gibt nichts, was uns trennt, habe ich immer gedacht
Haben wir uns wirklich jemals die Freundschaft geschworen
Wenn es einen Grund gab
Wir haben ihn verloren
Die Augen bleiben tot, und ich weiß jetzt bescheid
ohne ein Wort zu sagen, geh' ich an dir vorbei
Wenn wir morgen kein Bier mehr kriegen
Weil es kein Wasser mehr gibt
Wenn es morgen kein Fleisch mehr mit Kartoffeln gibt
Das wäre ein Verhängnis
Wie im Gefängnis
Der Anfang vom Ende
Doch mit uns läuft das nicht
Denn wir Köllsche, wir kleben wie der Teufel am Leben
Uns Köllsche nimmt keiner, egal was auch wird
Der Spaß am Lachen, der Bock was zu machen
Wir kleben am Leben, uns kriegt keiner klein!
Und wenn ihr meint
Daß der ganze Dreck da Platz am Himmel hat
Wenn ihr meint
Unsere Büsche wären noch kräftig genug
Dann tut ruhig Schwatzen, ein paar Geschwade
Das macht nichts, ihr schafft das
Aber uns schafft ihr nie
Und wenn ihr meint
Daß es sicherer wäre, wenn wir jetzt rüsten täten
Und wenn ihr meint
Wer am lautesten schreit, wäre im Recht
Dann haut euch die Köpfe ein
Damit wir euch los sind
Denn ohne euch kommen wir viel besser zu recht
Und wenn irdendwer sagt
Für unsere Art wäre es längst zu spät
Und wenn irgendwer meint
Es wär alles am End'
Ja, dann tu' dich verschanzen
Doch, glaub uns, wir pflanzen
Noch heute ein junges Bäumchen
Mit seinen Wurzeln ein
Die Straße ist gefegt, und das Wetter nicht schlecht
Girlanden und Fähnchen schmücken den Weg
Auf dem Schützenplatz steht auch das Zelt schon parat
Das größte und schönste - es wurde nicht gespart
Der Schützenzug stellt sich am Spritzenhaus auf
Den Hut fest auf dem Kopf, die Hose schön salopp
150 Mann und eine Fahne vorneweg
Und die Musik fängt mit Schneewalzer an
In einer Kutsche mit zwei Pferden
Sitzt der König drin und sagt:
Zwei! Drei! Schießen macht uns frei!
Grün, Grün, Grün, steht der Schütze hier so schön
Am Kriegergedenkmal wird Halt gemacht
Und der Adjutand hat eine Gedenkrede parat
Er nimmt seinen Hut ab und sagt, was er denkt:
Das Leben ist schwer! Und man kriegt nichts geschenkt!
Der Zapfenstreich löst jetzt das Trauerspiel ab
Und geschlossen marschieren wir zum Schützenplatz rauf
150 Mann und eine Fahne vorneweg
Und die Musik fängt mit Schneewalzer an
In einer Kutsche mit zwei Pferden
Sitzt der König drin und sagt:
Piff! Paff! Der Vogel muß herab!
Grün, Grün, Grün, steht der Schütze hier so schön
Im Festszelt, da hält dann der König eine Rede
Seine Frau sagt noch rasch
Heinz! Jetzt mach' bloß nichts verkehrt!
Am Schluß von der Rede steht das ganze Zelt auf
Das Bier kommt herein und die Sektbar macht auf
Gott sei Dank!
150 Mann und eine Fahne vorneweg
Und die Musik fängt mit Schneewalzer an
In einer Kutsche mit zwei Pferden
Sitzt der König drin und sagt:
Drei! Vier! Jetzt geht 's an das Bier!
Heute sind sie wieder alle zusammen
Tante Änni mit Anhang, der Jupp kommt allein
Tante Rosa mit Enkeln, der Schenk mit seiner Frau
Und der Zimmer Mattes, der ist meistens blau
Alles in allem gut 50 Mann
Und die fangen jetzt alle zu singen an:
Wenn sich die Familie trifft
Kommt von allem das Beste auf den Tisch
Dann wird gesungen, getanzt und gelacht
Das gibt eine herrlich lange Nacht
Die Rosa kaut Printen, der Enkel ein Ei
Tante traut hat wie immer ihr Natron dabei
Ihre vornehme Nase und der Schenk schlürfen Sekt
Die 400 Häppchen, ja, die sind längst schon weg
Der Paul hat noch gerade eine Mettwurst erwischt
Die lag oben auf dem Tisch
Zwischen Erdnüssen und Chips
Der Klaus sagt "Das Kölsch schmeckt so gut!"
Dabei schaut er aus glasigen Äugelein
"Ich könnte sie bützen *), die Bierbrauerei!"
Sagt Tante Änni und zapft sich noch eins
Die Kati hat Brillanten, an jeder Hand zwei
"Ich habe es noch nie"
Sagt sie ganz nebenbei
Die Kinder sind am knatschen und wollen nach Haus
Da klopft es von unten
"Nun macht endlich Schluß!"
Mensch, wo die Zeit bleibt, schon viertel vor eins
Drum spricht jetzt am Schluß noch der Onkel Heinz
"Freut euch des Lebens, nur so hat es Sinn!"
Da fällt ihm das Gebiß ins Weinglas hinein
Und auch die Nachbarschaft bleibt dabei wach
Und der eine, der Geburtstag hat
Ja, der liegt schon seit viertel vor acht im Bett
*) küssen
Der alte Mann steht vor der Wirtschaftstüre
Der so gern einen trinken würde
Doch er hat viel zu wenig Geld
So lange er auch zählt
In der Wirtschaft ist die Stimmung groß
Aber keiner sieht den alten Mann
Doch da kommt einer mit einem Bier
Und spricht ihn einfach an
Trink doch eine mit!
Stell dich nicht so an!
Du stehst hier die ganze Zeit herum
Hast du auch kein Geld, das ist ganz egal
Trink doch mit und kümmere dich nicht darum
So mancher sitzt vielleicht allein zu Hause
Der so gerne wieder lachen würde
Ganz heimlich, da wartet er darauf
Daß einer zu ihm sagt
Trink doch eine mit!
Stell dich nicht so an!
Du stehst hier die ganze Zeit herum
Hast du auch kein Geld, das ist ganz egal
Trink doch mit und kümmere dich nicht darum
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